Porsche 911 Carrera 4S Cabrio

Wenn sich der September dem Ende neigt, dann tut es ihm der Sommer meist gleich. Anlass genug, die Augen zu schließen und sich noch einmal an die Vorzüge der warmen Jahreszeit zu erinnern: Schwimmen gehen, Eis essen, nachts in kurzen Hosen und T-Shirt spazieren gehen uuund Cabrio fahren. Letzteres hätte ich beinahe vergessen. Da war doch noch das Porsche 911 Carrera 4S Cabrio, welches sich oben ohne von mir hat fotografieren lassen…

Bild: Porsche 911 Carrera 4s Cabrio ©7/2015 Svensons.de

Bild: Porsche 911 Carrera 4s Cabrio ©7/2015 Svensons.de

Bevor man sich in dieses Auto setzt, sollte man sich allerdings klar machen, dass die oben abgebildeten knappen 1500 kg Werkstoff auf vier Rädern mit einem Bruttolistenpreis von 147.000 € den Gegenwert einer Eigentumswohnung haben. Ein stolzer Preis, der beim Losfahren ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hinterlässt. Spätestens bei der nächsten Autobahnauffahrt ist das aber wieder vergessen.

Bild: Porsche 911 Carrera 4s Cabrio ©7/2015 Svensons.de

Für den Porschelaien mag es komisch klingen, aber die seit Ende 2011 aktuelle Version des Porsche 911 heißt eigentlich Porsche 991. Die Überschrift lügt!
Angetrieben wird er standesgemäß von einem Sechszylinder-Boxermotor, der im Carrera 4S ziemlich genau 400 PS leistet. Die hier beschriebene Version mit dem PDK getauften 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe schafft bei einem Durchschnittsverbrauch von 9,1 Litern laut Papieren 297 km/h. Dass das gleichzeitige Auftreten beider Werte ein Ding der Unmöglichkeit ist, sollte nicht erst seit dem Manipulationsskandal des Mutterkonzerns VW bekannt sein. Die Schaltversion verbraucht offiziell 9.9 Liter auf 100 Kilometer, schafft in der Spitze aber ganze 2 km/h mehr. Applaus.

Bild: Porsche 911 Carrera 4s Cabrio ©7/2015 Svensons.de

Im Cockpit fallen die porschetypischen, unzähligen und bis weit in die Mittelkonsole reichenden Bedienelemente auf. Darüber die Analoguhr mit Stoppfunktion. Das Zündschloss sitzt ebenfalls porschetypisch, aber gewöhnungsbedürftig links des Lenkrades. Hinter den Schalensitzen befinden sich, im Gegensatz zum um einiges günstigeren Porsche Boxter, noch zwei Notsitze. Beim Cabrio werden diese bei eingebautem Windschott unbenutzbar.

Bild: Porsche 911 Carrera 4s Cabrio ©7/2015 Svensons.de

Als Ergänzung zum großen Bildschirm in der Mittelkonsole befindet sich ein weiterer bei Drehzahlmesser und Co. Neben Bordcomputer und Navigation kann dort beispielsweise auch die digitale Anzeige eines Beschleunigungssensors angezeigt werden. Wenn man den roten Punkt in engen Kurven dann entlang der G-Skala wandern sieht, fühlt man sich vollends wie der Pilot eines Düsenjets. Fehlt eigentlich nur noch ein Head-Up-Display.

Bild: Porsche 911 Carrera 4s Cabrio ©7/2015 Svensons.de Bild: Porsche 911 Carrera 4s Cabrio ©7/2015 Svensons.de

Damit das Düsenjetfeeling noch echter wird, finden sich im Cockpit noch weitere Spielereien superwichtige Düsenjetfunktionen. Hier lässt sich zum Beispiel das Fahrwerk einstellen und der Heckspoiler für Tiefflüge unter dem Radar ausfahren. In den beiden Sportmodi zünden die Triebwerke entsprechend schneller und der Zauberknopf mittig im linken Bild öffnet die Schalldämpfer in der Auspuffanlage. Einen Düsenjet muss man ja schließlich hören. Ich muss zugeben, dass dieser Knopf in Tunneln und Unterführungen tatsächlich mehr Spaß macht, als ich mir eingestehen mag.

Bild: Porsche 911 Carrera 4s Cabrio ©7/2015 Svensons.de

Und damit es nicht unerwähnt bleibt: Die Porscheschlüssel finde ich super! Sie erinnern irgendwie an Matchboxautos…

Der unterhalb dieses Absatzes eingefügte Schnappschuss vom Logo gefiel mir übrigens so gut, dass ich ihn hiermit gerne als Wallpaper oder Desktophintertgrund in entsprechender Auflösung zur Verfügung stelle.

Bild: Porsche 911 Carrera 4s Cabrio ©7/2015 Svensons.de

Alles in allem ein edler Sportwagen. Der Kofferraum unter der Motorhaube lässt gerade genug Platz für einen kleinen Wocheneinkauf. Ohne Getränke. Aber zum Einkaufen kann man sich ja dann noch den Cayenne, Panamera oder Macan zulegen.

Würde ich mir dieses Auto nach einem Lottogewinn kaufen? Wahrscheinlich nicht. Fahrspaß, auch bei offenem Verdeck, bekommt man günstiger und alltagstauglicher. Ein bisschen mehr Leistung und mächtig viel Lärm rechtfertigen in meinen Augen den Preis nicht. Dazu kommt das Image. Wer Porsche fährt, fährt Porsche, um andere wissen zu lassen, dass man Porsche fährt.

Bild: Porsche 911 Carrera 4 GTS Cabrio ©7/2015 Svensons.de

Preislich ist nach oben natürlich noch Luft. Die Supersportversion GT3 möchte ich erst gar nicht weiter behandeln, aber wer den Preis in Richtung 160.000 € schieben möchte, der schaue sich doch zum Beispiel den oben abgebildeten Porsche 911 Carrera 4 GTS an. Hier erhält man zusätzliche 30 PS und eine Höchstgeschwindigkeit mit einer 3 an der ersten Stelle. Neben einem Satz hübscher Felgen, gibt es auch gleich ein edel bezogenes Lenkrad dazu. Könnte Alpaca gewesen sein. Ich kenne mich da aber zum Glück nicht so aus.